Etwas überrascht war ich schon, als mich die Nachricht ereilte, dass der Steven von der Region 1 der ARGE bei den LFGR angefragt hat, ob wir mit im Bus nach Essen fahren wollen. Man hat ja so seine Vorurteile. Wie das wohl ist, mit einem ARGE-Bus auswärts zu fahren? Was da wohl für Leute in dem Bus sein werden? Bedenkt man noch, dass von den sieben Leuten unserer mitfahrenden LFGR-Reisegruppe fünf über die pro1860-Liste gewählte Delegierte sind, dann müssen ja angesichts des zurückliegenden Wahlkrampfs reichlich Probleme bei so einer Busfahrt entstehen.
Und wie war es dann? Mit einem Wort gesagt: GEIL! Der Bus fuhr pünktlich um 11.00 am Samstag von Giesing in Richtung Köln los, wo eine Übernachtung vorgesehen war und von wo aus es dann am Sonntag nach Essen gehen sollte. Wie wohl die meisten im Bus, machte ich mich erstmal über die bereitstehende Brotzeit her. Hier gleich ein dickes Kompliment an die Organisatoren. Die Würste waren super. Es stellte sich dann schnell heraus, dass der hintere Teil des Busses die Partyzone ist, während es vorne, auch angesichts der mitfahrenden Kinder, etwas ruhiger zuging. Wir waren noch gar nicht so lange unterwegs, als eine wegen ihrer Power bekannte Aktivistin der LFGR bekannt gab, dass sie an diesem Tag ihren 18. (in Worten: achtzehnten) Geburtstag habe. Die darauf obligatorische Busrunde folgte und so nahm die Fahrt ihren Lauf. Es wurde die eine oder andere Diskussion rund um die Löwen geführt und vor allem hinten im Bus der eine oder andere Kurze gekippt. In Köln angekommen hatte dann auch schon so mancher und so manche reichlich Schlagseite, was aber die wenigsten daran hinderte, nach dem Einchecken ins Hotel sich Richtung Altstadt aufzumachen. So landete dann auch unsere Reisegruppe vor diesen Zahnputzbecher-großen Gläschen mit dieser bierähnlichen Flüssigkeit namens Kölsch und verbrachte so einen gemütlichen Abend, der mit einem Absacker in der Hotelbar endete.
Als man sich am nächsten Morgen wieder zum Frühstück traf, wurde angesichts der Fähigkeit der einzelnen Mitreisenden Nahrung aufzunehmen deutlich, bei wem der Anreisetag Spuren hinterlassen hatte und wer sich die Getränke des Vortags zweimal durch den Kopf hatte gehen lassen. Andere machten einfach wie am Vortag weiter und so sah man bald so manchen Mitreisenden zum zweiten Frühstück wieder an der Hotelbar.
Auch wieder ziemlich pünktlich um 11.30 fuhr der Bus dann weiter Richtung Essen. An der Hafenstraße angekommen wurde auch unser Bus von den Herrschaften in Grün begrüßt, denen an dieser Stelle auch mal ein Lob ausgesprochen werden muss. Die Beamten waren sehr freundlich und ganz locker drauf, von Provokation keine Spur. Da ist man von daheim im Freistaat anderes gewohnt.
Der Ground in Essen ist für Traditionalisten ein Traum. Anhänger des modernen Hochglanzfußballs werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, aber für Ewiggestrige wie mich bietet dieses Stadion alles, was das Fußballherz begehrt. Am Gästeblock angekommen wurden erstmal Bier und Bratwurst getestet, und vor allem das Bier für akzeptabel erklärt. Hier traf man dann auch wie immer auswärts eine ganze Reihe bekannter Gesichter. Die allgemeine Laune war dank Sonnenschein und Bier ganz ausgezeichnet, beste Voraussetzungen also gegeben. So begab man sich dann schön langsam in den Block und hoffte auf ein gutes Spiel. Die Stimmung im Block war gut, der Support auch. Ich bin zwar als Traditionalist kein besonderer Anhänger von Ultrazeremonien, aber die CN und vor allem der Maik auf dem Zaum machen da richtig gute Arbeit. Der Torjubel zum 1:0 fiel aber dennoch etwas gemäßigt aus, was aber nur daran lag, dass die allermeisten noch draußen beim Bierstand waren, als das Tor fiel. Ich habe es auch nicht gesehen.
Das zweite Tor haben dann allerdings die meisten miterlebt, und entsprechend gut gelaunt ging es nach dem Spiel zurück zum Bus, wo erstmal mit den reichlich vorhandenen Vorräten an Augustiner auf den Auswärtssieg angestoßen wurde.
Der Bus machte sich dann schon bald auf die Heimfahrt. Die Stimmung war prächtig, der Geruch des Bordklos wurde direkt proportional zum Bierkonsum immer grauenhafter, und so langsam nahm die Zahl derer, die wegknackten, zu. Und natürlich gab es auch auf der Rückfahrt so einige Gespräche in denen man nicht immer einer Meinung war, was aber immer in freundlicher, ja freundschaftlicher Weise ablief. Irgendwann habe dann auch ich mich abgelegt und bis kurz vor Ingolstadt eine Runde gepennt. So gegen halb eins hielt der Bus an der Donnersbergerbrücke, wo ich mich aus der Reisegruppe ausklinkte.
Nicht nur wegen des Sieges war Essen eine sehr geile Auswärtsfahrt. Ganz herzlichen Dank an alle Mitfahrenden aus den Fanclubs im Bus, an die Region 1 der Arge und besonders an den Steven, dass ihr uns mitgenommen habt.
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